Autogenes Training
Eine Therapieform ohne Medikamente und zur Selbstdurchführung ist das autogene Training.
Entwickelt wurde diese Therapie von dem Arzt und Psychiater H. Schultz.
Er beschäftigte sich ein Leben lang mit der Psyche des Menschen und fand heraus, daß der Körper und die Seele in einer Art vermindertem Bewußtseinszustand beeinflußbar sind.
Hierin ähnelt seine Therapie der Hypnose.
Der Unterschied liegt jedoch darin, daß in der Hypnose die Suggestionen von einer fremden Person nach Angaben und Reaktionen des Patienten gegeben werden.
Im autogenen Training setzt der Patient nach seinem eigenen Gefühl und nach seinem eigenen Wunsch die Suggestionen selbst.
Der Patient ist hellwach, befindet sich aber in einem Zustand vertiefter Konzentration.
Eine Unzahl von Krankheiten können mit dieser Therapie behandelt werden.
Die meisten Erkrankungen sind psychosomatischer Natur.
Wir schreiben heute 86 - 92% aller Erkrankungen der Psyche zu.
Das hat mit Sicherheit nichts mit dem "eingebildeten Kranken" zu tun. Es ist nur so, daß unser Seelenleben durchaus in der Lage ist, über das Unterbewußtsein körperliche Vorgänge zu steuern und somit auch fehlzusteuern um dadurch krankmachend zu wirken.
Neueste Untersuchungen in München haben ergeben, daß die Psyche sogar die Abwehrkräfte des Körpers beeinflussen kann.
Dadurch liegt der Schluß nahe:
Wenn die Psyche den Körper krank machen kann, dann muß sie ihn auch heilen können.
Es gilt also, den Körper und die Seele in einen entspannten Zustand zu versetzen, um Heilung von seinen Leiden finden zu können.
Autogenes Training kann jeder erlernen, auch der skeptischste Mensch.
Es gibt nur eine Einschränkung:
Wie bei der Hypnose auch, sollten Epileptiker nicht an diesen Therapien teilnehmen, es sei denn, ein erfahrener Psychologe oder Psychiater bestimmt genau den Therapieverlauf und erklärt ausdrücklich seine Zustimmung.
Da das autogene Training eine tiefe Wirkung auf das Unterbewußtsein ausübt, sollte damit nicht ohne Anleitung begonnen werden.
Ich kann in diesem Rahmen nur einen Überblick über diese Form der Therapie geben, um Ihnen den Entschluß für oder gegen solch ein Training zu erleichtern.
Nach genauer Anleitung eines erfahrenen Lehrers, sehr oft werden das Kolleginnen oder Kollegen sein, ist es wichtig, dieses Training zu Hause fortzusetzen und immer weiter zu üben.
Statistisch läßt es sich beweisen, daß Menschen, die autogenes Training betreiben, seltener krank werden, wesentlich weniger Medikamente einnehmen müssen und länger leben.
Das sollte Grund genug sein, sich genauer damit zu befassen.
Ich empfehle, das autogene Training in einer Gruppe zu erlernen, da hier die Unterweisung nachhaltiger ist und sich eine Gruppendynamik aufbaut, die im Einzelunterricht nicht zu erreichen ist.
Bevor Sie sich für einen Kurs entscheiden, sollten Sie unbedingt die Qualifikation des Therapeuten überprüfen, da sich auf dem Gebiet der Psychotherapie viele Scharlatane niedergelassen haben.
Die Kursdauer sollte sechs Kursstunden zu 70 bis 90 Minuten nicht unterschreiten.
Die erste Sitzung besteht hauptsächlich darin, die Geschichte und das Wesen des autogenen Trainings zu besprechen.
Danach wird die Sitzposition oder die Liegeposition während des Übens erklärt, und es folgen die ersten sogenannten Schwereübungen.
Die ersten Rapporte, die gegeben und besprochen werden, könnten sein:
"Ich bin ganz ruhig" "Geräusche sind ganz unwichtig"
Es ist wichtig, sich den Satz:
"Geräusche sind ganz unwichtig"
besonders gut einzuprägen, da man nicht zu jeder Zeit einen störungsfreien Platz zum Trainieren finden wird.
Später gipfelt diese Suggestion sogar darin, daß der Rapport heißen kann:
"Jedes Klingeln, jede Störung ist ganz unwichtig und wird mich nicht stören"
Diese Formel wird nur nach einer längeren Übungszeit Wirkung zeigen.
Am Anfang geht es darum, sich selbst erst einmal ruhigzustellen.
Die bekanntesten Rapporte für den Anfang sind:
"Der rechte Arm wird schwer"
"Der linke Arm wird schwer"
"Beide Arme werden schwer"
"Das rechte Bein wird schwer"
"Das linke Bein wird schwer"
"Beide Beine werden schwer"
"Alle Glieder werden schwer"
"Die Arme und Beine sind nun schwer"
"Alle Glieder sind schwer"
Beachten Sie bitte, daß die ersten Formeln sozusagen in der Zukunft stehen und erst beim zweiten Teil der Formeln in die Gegenwart übergegangen wird.
Viele Therapeuten machen den Fehler, gleich am Anfang der Konzentrationsübung zu sagen:
"Der rechte Arm ist schwer"
usw., das erschwert die Übung sehr stark und sollte nur dem wirklich Geübten vorbehalten bleiben.
Unser Unterbewußtsein läßt sich nicht so leicht betrügen.
Wenn die Formel gleich in der Gegenwart steht, sagt es sich, ohne daß wir es merken:
"Das stimmt ja gar nicht, die Arme oder Beine sind ja gar nicht schwer."
Die Formel:
"Die Beine oder Arme werden schwer" nimmt es dagegen wesentlich leichter an.
Auf keinen Fall darf nach der Übung das Zurücknehmen jedes Rapports vergessen werden.
Die Glieder müssen ja wieder in den Normalzustand zurückgebracht werden.
Die Formeln dafür lauten:
"Die Glieder werden leicht"
"Die Arme und Beine werden leicht"
"Die Glieder sind leicht"
"Die Arme und Beine sind leicht"
Damit sollte die erste Übungsstunde abgeschlossen werden.
Diese und nur diese Übungen werden zu Hause wiederholt.
Niemand sollte die Intensität oder die Geschwindigkeit der Übungen eigenmächtig erhöhen.
In der zweiten Übungsstunde werden die Erfolge oder Misserfolge der ersten besprochen.
Bitte seien Sie nicht enttäuscht, wenn es nach der ersten Stunde nicht so "klappt", wie Sie es sich vorgestellt haben.
Immer wieder habe ich es erlebt, daß Patienten nach der ersten Stunde von den tollsten Erlebnissen und Erfolgen berichteten und die anderen Teilnehmer damit frustrierten.
Diese Patienten gilt es auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen oder sie sogar von den Übungsstunden auszuschliessen.
Ca. 5 % aller Teilnehmer springen nach den ersten Übungen ohnehin ab, da sie sich über- oder unterfordert fühlen.
An die bereits bekannten Formeln schließen sich jetzt die Wärme und Durchblutungs-Rapporte an.
"Der rechte Arm wird warm"
"Der linke Arm wird warm"
"Beide Arme werden warm"
"Das rechte Bein wird warm"
"Das linke Bein wird warm"
"Beide Beine werden warm"
"Alle Glieder werden warm"
"Die Arme und Beine sind nun warm"
"Alle Glieder sind warm"
Der Zustand der Wärme und somit der besseren Durchblutung der Glieder ist zunächst nicht ganz einfach zu erreichen.
Die Wärme in den Armen läßt sich in der Regel schneller fühlen als in den Beinen.
Mit einem Trick läßt sich die Wärmeempfindung sehr schnell konditionieren.
Man setzt sich auf einen Stuhl und hat vor sich eine Schüssel mit warmem Wasser stehen, ebenso stehen links und rechts des Stuhles zwei Schüsseln mit warmem Wasser auf zwei Stühlen.
Bei den Formeln wird jeweils das angesprochene Körperglied in das Wasser getaucht und erst bei der Rücknahme der Rapporte daraus wieder entfernt.
Im Sinne von Pawlows "bedingten Reflexen" erreicht man einen schnellen Erfolg durch die unterstützenden Maßnahmen.
Niemals vergessen, die Formeln wieder zurückzunehmen !
Die Rücknahme beginnt man grundsätzlich bei den zuletzt gegebenen Rapporten.
Es wird also zunächst die Wärmeformel und dann erst die Schwereformel zurückgenommen.
Der Übungsverlauf der dritten Stunde ist ähnlich und zielt daraufhin, die Stärke der einzelnen Formeln in ihrer Wirkung zu intensivieren.
Jeweils muß in den Stunden eine Besprechung der Erlebnisse der Patienten folgen.
Ab der vierten Sitzung sollte mit der Besprechung der einzelnen Krankheitsbilder begonnen werden.
Rapporte für die einzelnen Krankheiten können individuell ausgesucht und zusammengestellt werden, es gibt jedoch einige Standardformeln, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
Murphy hat eine Formel zwar in seine Theorie des positiven Denkens eingebracht, sie ist jedoch wesentlich älter und geht auf die Erkenntnisse der griechischen Philosophie zurück.
Diese Formel sollte jeden Morgen nach entsprechender autogenen Vorbereitung gesprochen und eingeprägt werden.
Sie heißt:
"Mir geht es von Tag zu Tag in jeder Hinsicht besser und besser."
Dieser Rapport, wie auch alle anderen Heilrapporte, wird natürlich nicht wieder zurückgenommen. Zurückgenommen werden nur die Formeln, mit denen die Autosuggestionen eingeleitet werden.
Die Formeln für die einzelnen Krankheiten können sein:
Asthma
"Die Atmung ist ganz ruhig und gleichmäßig"
"Es atmet mich"
I. H. Schultz hat aus seinen Erfahrungen noch weitere Formeln hinzugefuegt:
"Stirn, Nase und Rachen sind angenehm kühl, die Brust ist angenehm strömend warm"
Jeder Asthmatiker sollte diese Formeln benutzen und kann so seine eigenen Erfahrungen dabei machen. Einige andere Rapporte, die Ihnen individuell gut gefallen, können noch hinzugenommen werden:
"Die Atmung ist ruhig und leicht"
"Die Atmung ist ruhig, leicht und frei"
"Der Atem fließt von selbst"
"Asthma ist ganz gleichgültig"
"Die Bronchien sind weit und entspannt"
Augen
Mit dem autogenen Training läßt sich tatsächlich eine Verbesserung der Sehkraft erzielen.
Oftmals kann eine Verbesserung des Augenhintergrundes erreicht werden.
Die Formeln, die man sich individuell zusammenstellen kann, lauten: "Der Augenhintergrund ist gut durchblutet, der Blick ist ruhig und klar"
"Die Augen sehen klar, sie nehmen alles wahr"
"Die Netzhaut ist angenehm warm"
Im Alter kommt es oft zu unangenehmem Zittern der Augenlider.
Gute Erfolge gebracht, hat immer die Formel:
"Die Augenlider sind ruhig und frei"
Bei tränenden Augen sollte man folgende Formel sprechen und in sich wirken lassen:
"Die Augen sind ruhig und trocken"
"Wind ist ganz unwichtig und schadet meinen Augen nicht"
Darm und Verdauung
Bei Verstopfung haben sich die folgenden Formeln eingebürgert:
"Der Darm arbeitet ganz ruhig und regelmäßig"
"Gar nichts erzwingen oder wollen, es geschieht alles ganz von selbst"
"Der Darm arbeitet pünktlich und ruhig"
"Die Arbeit im Darm ist kräftig und warm"
Wenn sich die Verdauung durch diese Formeln gebessert hat, kann man den Darm auch noch zu einer Regelmäßigkeit und Pünktlichkeit mit folgender Formel erziehen:
"Verdauung geschieht eine halbe Stunde nach dem Aufstehen"
Bei leichten Koliken im Magen-Darmbereich hilft Konzentration auf die folgenden Rapporte:
"Der Leib bleibt ganz ruhig und warm"
"Der Darm und der Leib sind ruhig und entspannt, Schmerzen sind unwichtig"
Bei nervösen Angst- und Altersdurchfällen kann man seinen Darm mit nachstehender Formel konditionieren:
"Der Dickdarm ist ruhig und faul"
"Der Dickdarm behält alles in sich"
Bei Blähungen, die durch psychische Belastungen entstehen, und bei denen dann selten Tees oder andere Mittel helfen, arbeitet man mit folgender Formel:
"Der Darm bleibt ruhig und frei, Blähungen sind ganz gleichgültig"
Galle und Leber
Die Galle ist, wie schon der volkstümliche Spruch "mir läuft die Galle über" beweist, sehr von der Psyche abhängig.
Bei der Leber ("dir ist wohl eine Laus über die Leber gelaufen") ist es ähnlich.
Natürlich lassen sich solche Organe auch besonders gut über die Psyche beeinflussen.
Um Leber und Galle besser zu durchbluten, folgender Rapport:
"Galle und Leber sind strömend warm, sie arbeiten sehr gut"
Bei nervöser Galle unterstützt man andere Therapien mit:
"Die Galle ist ganz ruhig und warm"
"Nichts kann die Arbeit der Galle stören"
"Die Galle bleibt ruhig, warm und schmerzfrei"
In den meisten Fällen verliert der Patient nach diesen Rapporten seine Beschwerden.
Hals, Nacken, Schulter
Viele Halserkrankungen lassen sich durch das autogene Training beeinflussen.
Sogar der Schiefhals (Torticollis spastikus) läßt sich damit behandeln.
Die Schulmedizin tut sich bei dieser Krankheit in der Regel sehr schwer.
Durch die Verkrampfung eines Halsmuskels wird der Kopf schmerzhaft zur Seite gezogen und läßt sich ohne Therapie nicht mehr gerade halten.
Auch bei dieser Erkrankung kann die Psyche eine große Rolle spielen.
Deshalb ist die Behandlungsprognose gut.
Nachdem man sich durch die bekannten Formeln in den Zustand gesteigerter Ruhe und Entspannung versetzt hat, kommen folgende Formeln zum Einsatz:
"Der Hals wird ganz ruhig und frei"
"Die Halsmuskulatur entspannt sich voellig"
"Ich schaue gerade und aufrecht nach vorn"
Der Münchener Heilpraktiker und Psychologe Thorwald Detlefsen spricht davon, daß jede Störung ihren Ausgang in der Psyche hat.
Bei einem Schiefhals zum Beispiel zeigt es sich, daß der Patient meistens gebeugt und niedergedrückt ist und sich seinen Mitmenschen unterlegen fühlt.
Rapporte für mehr Selbstsicherheit:
"Ich bin stark und nichts kann mich beugen"
"Ich schaue meinen Mitmenschen gerade ins Gesicht"
"Ich gehe meinen Weg aufrecht, sicher und stark"
Bei Halsentzündungen kommt es darauf an, den Hals besser zu durchbluten, damit die Entzündungsstoffe abtransportiert werden und die Abwehrkraft des Körpers gestärkt wird.
"Der Hals ist angenehm warm"
"Die Durchblutung wird stärker und stärker"
"Der Hals bleibt ganz strömend und warm"
Bei den verschiedenen Spannungs- und Schmerzzuständen des Nackens und der Schultermuskulatur werden die gleichen Formeln angewendet wie beim Schiefhals.
Allerdings kann man sie noch mit folgender Formel verstärken:
Der Nacken und die Muskulatur werden warm und gut durchblutet"
Da es sich bei Verspannungen und Verkrampfungen in der Regel um regionale Stoffwechselstörungen handelt, muß versucht werden, den Lymphstrom zu intensivieren, damit die Stoffwechselprodukte abtransportiert werden.
Die Formeln dafür lauten:
"Die Lymphe fließt frei und stark"
"Alle Schadstoffe lösen sich und werden abtransportiert"
"Die Muskulatur wird frei und beweglich"
Haut
Auch auf dem Gebiet der Hautkrankheiten zeigen sich immer wieder große Erfolge durch die Behandlung der Psyche mit Hilfe des autogenen Trainings.
Thorwald Dethlefsen sagt ganz eindeutig, daß die Behandlung mit Salben und Hautwässerchen kaum einen Erfolg bringen kann, denn alles, was von innen kommt, muß auch von innen behandelt werden. Er sagt weiter, daß sich der Körper ausdrücken will. Daraus ergeben sich nach Jackson, einem amerikanischen Psychologen, Rapporte, die das Leiden zunächst verstärken, damit die Stoffe, die der Körper loswerden möchte, auch wirklich herauskommen können. Jackson begründete die Therapie der "paradoxen Konditionierung". Bei Pickeln und unreiner Haut wendet man mindestens eine Woche lang folgende Formeln an: "Meine Haut ist warm und gut durchblutet" "Mein Körper wird sich ausdrücken und von den Giftstoffen befreien" "Ich werde diese Zeit klaglos überstehen" Nun werden sich zwar die Beschwerden verstärken, der Körper hat jetzt aber die Möglichkeit, seine Stoffe ungehindert auszuschwemmen, da er nicht durch geistigen Widerstand daran gehindert wird. Nach ca. einer Woche kann dann zu den eigentlichen Heilrapporten übergegangen werden. "Meine Haut ist warm und gut durchblutet" "Meine Haut wird rein und frei von jedem Makel"
Wenn sich die Unreinheit hauptsächlich auf das Gesicht bezieht, kann man noch folgende Formel hinzufügen: "Das Gesicht ist ganz ruhig und reizfrei" "Meine Haut ist ganz ruhig und reizfrei" Oftmals kommt zu den unansehnlichen Hauterscheinungen auch noch ein heftiges Jucken. Manche Patienten können auch das sogenannte Polken an der Gesichtshaut nicht lassen. Dadurch wird die Hautreizung meistens verstärkt und es kommt zu einen Teufelskreis. Es juckt und es wird gekratzt, dadurch entzündet sich die Haut noch mehr und das Jucken verstärkt sich, dadurch wird gekratzt usw. Es ist wichtig, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Das erreicht man wie folgt: "Die Finger bleiben still, sie kratzen und sie polken nicht" "Die Hände bleiben unten" "Ich lasse es" "Polken und Kratzen ist ganz unwichtig" Obwohl Warzen eine Viruserkrankung sind, kann man durch das autogene Training erreichen, daß sie verschwinden, ohne daß man zum "Besprechen" geht oder chemische Mittel einsetzen muss. Etwas ähnliches wie bei einer "weisen Frau" passiert natürlich auch, wenn man sich suggeriert:
"Die Haut um die Warze wird kühler und blasser"
"Die Warze trocknet ein"
"Die Warze wird kühl und blass und klein"
"Es fliesst kein Blut in die Warze"
"Bald fällt die Warze ab"
Eine nette Formel fand ich in dem Buch Dr. med. et phil. Klaus Thomas "Praxis der Selbsthypnose und des Autogenen Trainings": "Die Warze wird alt, die Warze ist kalt, die Warze fällt ab"
Kopf
Um eine bessere Durchblutung des Gehirns zu erreichen und um die Leistungsfähigkeit zu steigern, können folgende Rapporte empfohlen werden:
"Das Hirn ist gut durchblutet"
"Das Hirn ist voll Blut, es arbeitet gut und frei"
"Das Gehirn ist durchblutet, ganz strömend und frei"
"Der Kopf ist ruhig und frei"
Magen
Der Magen ist das Organ, das sich mit am besten durch die Autosuggestion beeinflussen läßt. Handelt es sich bei Magenerkrankungen doch größtenteils um psychosomatische Erkrankungen.
Nicht umsonst sprechen wir vom nervösen Magen, von Stress-Geschwüren usw.
Die Säureproduktion des Magens wird durch Nerven gesteuert, und wenn diese Nerven laufend gestresst sind, kann sich die Säureproduktion bis in schwindelerregende Höhen steigern.
Die Magenschleimhaut ist dann nicht mehr in der Lage, die Muskulatur vor der Säure zu schützen, und dadurch entsteht dann eine Gastritis oder im ungünstigsten Falle ein Magengeschwür.
Wenn wir den Magen und Zwölffingerdarm suggestiv beeinflussen wollen, überprüfen wir zunächst einmal unsere Lebenssituation.
Was ärgert uns? Was streßt uns? Ist es der Vorgesetzte, sind es Ämter?
Nach dieser Analyse können wir dann ganz individuell unsere Rapporte wählen.
Hier folgen einige Vorschläge, die als Anregung dienen sollen:
"Der Chef/das Amt kann mich nicht ärgern"
"Ärger ist ganz unwichtig"
"Der Magen ist ruhig und entspannt"
"Der Magen ist angenehm warm und gut durchblutet"
"Ich bin ruhig und zufrieden, meine Magennerven sind ruhig und entspannt"
"Die Magenschleimhaut ist gut ausgeprägt und überzieht den Magenmuskel vollstädig"
"Der Magen ist ganz ruhig, warm und schmerzfrei"
Sicherlich werden für viele Menschen andere Rapporte in Frage kommen. Hier haben Sie jedoch einen Einblick, wie die Formeln lauten können.
Schmerzen, allgemein
Oftmals bestimmen Schmerzen ohne körperlich feststellbare Gründe den Tag eines Menschen.
Durch autogenes Training lassen sie sich jedoch leicht beeinflussen, vorausgesetzt, man übt kontinuierlich.
Zunächst sollte man versuchen, den betroffenen Körperteil kühler zu stellen.
Dadurch wird der Region Blut entzogen und es kommt zu einer Beruhigung der Nerven.
Die Formel könnte heißen:
"Der Arm ist angenehm kühl und schmerzfrei"
Dieser Rapport läßt sich natürlich auf alle anderen Glieder ebenso übertragen.
Bei Kopfschmerzen ist es wiederum wichtig, selbst zu analysieren, in welchen Situationen sie auftreten.
Die Auslöser müssen dann mit in die Formeln eingebaut werden.
Meist hilft dann die Kühlstellung:
"Die Stirn ist angenehm kühl"
Handelt es sich um eine einseitige Migräne, wird nur der schmerzende Kopfteil angesprochen:
"Die rechte Kopfhälfte ist angenehm kühl und schmerzfrei"
Stammen die Kopfschmerzen, was häufig der Fall ist, aus Verspannungen der Nackenmuskulatur, muss man wieder Wärme und bessere Durchblutung suggerieren, am besten durch folgenden Rapport:
"Der Nacken ist warm und gut durchblutet"
"Die Nackenmuskulatur ist angenehm entspannt"
"Der Kopf wird schmerzfrei, und ich fühle mich sehr wohl"
Ebenso lassen sich auch die anderen Körperteile positiv beeinflussen.
Zusammenfassend sei gesagt:
Das autogene Training ist ein hochwirksames Therapeutikum, wenn es richtig gelehrt und gelernt worden ist.
Man sollte keine laienhaften Experimente machen.
Wenn man es durch einen Lehrgang jedoch beherrscht, sollte täglich geübt werden, und je bildlicher die Rapporte gesehen werden, um so besser ist die Wirkung.
Bei einem Magengeschwür kann man sich z.B. vorstellen, daß sich die Magenschleimhaut schließt wie eine automatische Fahrstuhltür.
Bei Wärmesuggestionen hat es sich bewährt, sich vorzustellen, daß eine Kerzenflamme die Durchwärmung vornimmt.
Bei Kälteformeln stelle man sich vor, in der Arktis zu sein.
Mein alter Lehrmeister ,Prof. Dr. Arno Müller, empfahl bei Entspannungsübungen an eine Kerze zu denken, die sich in der Wärme biegt und weich wird.
Diese Vorstellung hilft sehr, denn etwas Schmelzendes kann niemals angespannt oder verspannt sein.